Schlaganfall

Prinzip ergotherapeutischer Maßnahmen

Der Fokus der Ergotherapie richtet sich auf die ganzheitliche Behandlung: Im Zentrum steht der Mensch als vielschichtiges Individuum und seine Beziehungen zur Umwelt, also die Angehörigen, Freunde, das soziale Umfeld, Beruf, Wohnung, alles, was sein Leben ausmacht.

Die ergotherapeutischen Maßnahmen werden gemeinsam mit dem Patienten an seine individuellen Einschränkungen und Schwierigkeiten angepasst. Aktivitäten des täglichen Lebens werden trainiert und verbessert. Können einzelne Handlungsabläufe nicht wieder vollständig ausgeführt werden, werden alternative Bewegungen und Verhaltensstrategien eingeübt.

Neben den konkregten Alltagsübungen sind weitere Schwerpunkte der Ergotherapie die Beratung des Patienten unter Einbezug der Angehörigen, z. B. zur Gestaltung der häuslichen Ver‑ sorgung, sowie die Wohnraumanpassung. Durch die gezielte ergotherapeutische Maßnahme kann dem Betroffenen (wieder) dazu verholfen werden, den vielfältigen Anforderungen seines Lebens gerecht zu werden. Seine Lebensqualität wird verbessert, und davon profitieren auch die Angehörigen.

Alltagsprobleme nach einem Schlaganfall

Mögliche körperliche Einschränkungen: Mögliche geistige Einschränkungen:
  • Lähmung einer Körperseite
  • Probleme mit dem Gleichgewicht
  • Sehstörungen
  • Schwierigkeiten mit dem
    Gehen
  • Orientierungsprobleme
  • Reduzierte psychische Belastbarkeit
  • Schwierigkeiten bei der Planung des Tagesablaufs
  • Einschränkungen der geistigen Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsleistungen
  • Veränderungen bei der Steuerung der Emotionen, z. B. unkontrolliertes Weinen, Schroffheit, Ungeduld
  • Kommunikations-/Sprachprobleme
Dies führt häufig zu Problemen im Alltag
  • Probleme bei der Selbstversorgung, z. B. beim An- und Ausziehen, Waschen, Duschen, Toilettengang, Kochen, Flasche öffnen, Uhr anlegen
  • Einschränkungen in der Haushaltsführung, z. B. Staubwischen, Spülen, Betten beziehen, Waschmaschine bedienen
  • Schwierigkeiten bei Freizeitaktivitäten, z. B. Auto fahren und waschen, Blumen gießen, Sport, Umgang mit der Fernbedienung
  • Berufsleben: Probleme im Umgang mit Stift und PC sowie bei der Bedienung von Maschinen
  • Auch den Familienmitgliedern begegnen viele Probleme im Umgang mit dem Patienten: das richtige Maß an Hilfe, die Neuorganisation des Tagesablaufs, ausreichend Geduld etc.

Ergotherapie: Was, wo, wie?

Beratung zu Hilfsmitteln

Vielfach werden auch bestimmte Hilfsmittel benötigt, die den Alltag und die Mobilität erleichtern. Dazu gehören Gehhilfen, Rollstühle, Duschhocker, Schreibhilfen für Stifte und PC, Einhandschäler oder –brettchen und vieles mehr. Die empfohlenen Hilfsmittel, die während der Ergotherapie bereits erprobt werden, werden vom Arzt meistens verordnet. Bis zur Auslieferung der Heilmittel stellt das Sanitätshaus Leihgeräte zur Verfügung.
Informationen zum Thema Schlaganfall:

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

www.schlaganfall-hilfe.de

Kompetenznetz Schlaganfall

www.kompetenznetz-schlaganfall.de

Patienteninformationen des Erlanger Schlaganfalls-Registers

www.schlaganfall-info.org

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